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Geht nicht, gibt es nicht

2000 Meter über dem Flugplatz Oberschleißheim. Foto: F.Hytha
2000 Meter über dem Flugplatz Oberschleißheim. Foto: F.Hytha
Ferdinand H. Erster Vorstand des Ikarus Luftsportclub. Foto: jkob
Ferdinand H. Erster Vorstand des Ikarus Luftsportclub. Foto: jkob

Kunstflug gegen Corona

 

 

 

Auch der Luftsport konnte den Sportbetrieb nach dem 11. Mai wieder aufnehmen. Die meisten Segelflugpiloten üben diesen Sport als Einzelperson aus, Bei Schulungs- und Trainingsflügen sorgen Maske und Abstand zwischen den hintereinander angeordneten Sitzplätzen in Segelflugzeugen für ausreichend Abstand. Zusätzlich sind allein aus Temperaturgründen die Cockpits der Segelflugzeuge gut durchlüftet und somit genügend Frischluft ständig verfügbar, um weitere Ansteckungen im Sportbetrieb so gut es geht zu vermeiden.

 

 

 

Wie bei zahlreichen anderen Sportarten war beim Ikarus Luftsportclub Schleißheim dieser Tag mit den ersten Lockerungen in Folge der Covid-19-Pandemie heiß ersehnt.

 

 

 

Die Erwartungen an die neue Saison 2020 waren hoch gesteckt, Corona beendete die Pläne und Vorhaben ziemlich jäh – aber. Der anlässlich der letzten Mitgliederversammlung neu gewählte Erste Vorsitzende Ferdinand Hytha landete einen sportlichen Coup, der im Luftsport in unserer Region seines gleichen sucht.

 

 

 

Seine Leidenschaft beim Fliegen lebt Ferdinand im Segelkunstflug aus. Sein Plan, ein Kunstflugprogramm aus außergewöhnlich großer Flughöhe. In Oberschleißheim aufgrund der Luftraumsituation an sich nicht möglich – aber. Corona öffnete völlig unerwartet ein Fenster mit einer Chance. Wenig Flugverkehr, Bauarbeiten am Flughafen München und eine sehr kooperative Deutsche Flugsicherung.

 

 

 

Ein Traum wird wahr. Ferdinand sitzt in der DG 1001, einem doppelsitzigen Segelflugzeug des Vereins, das für Kunstflug zugelassen ist. Mit dem Motorsegler des Ikarus Luftsportclub soll der Segler bis zur Flugfläche 85, also genau 2000 Meter über Oberschleißheim, geschleppt werden. Die Flugsicherung gibt die notwendigen Freigaben. Die Lotsen können den Flugweg aufgrund der Transpondersignale der beiden Flugzeuge genau verfolgen und könnten ihre Freigaben bei Bedarf umgehend widerrufen oder ändern. Es klappt ohne Einschränkungen, nach rund 30 Minuten Steigflug klinkt Ferdinand in Flugfläche 85 (2000 Meter über Oberschleißheim) exakt über dem Sonderlandeplatz Oberschleißheim aus und beginnt mit seinem minutiös vorbereiteten Flugprogramm. Einige Figuren wie die schwierig zu fliegende ¼ Rolle im senkrechten Steigflug mit anschließenden Turn kann er aufgrund der Flughöhe häufiger wiederholen und landet nach rund 7 Minuten Flug wieder wohlbehalten auf dem Flugplatz in Oberschleißheim.

 

 

 

Das Bild seines Smartphones zeigt den steilen Bahnneigungsflug 2000 Meter über Oberschleißheim, um die notwendige Geschwindigkeit für die erste Figur zu erreichen. In Bildmitte sieht man die Piste von Oberschleißheim. Am linken Bildrand Mittenheim, weiter zur Bildmitte ist der Schlossgarten des neuen Schlosses Schleißheim gut zu erkennen, ebenso die Flugwerft (Deutsches Museum), weiter rechts dann das Hartelholz, München Hasenbergl und unten im Bild Feldmoching sowie den Fasaneriesee und den Lerchenauer See. Dazu kann man die Verkehrswege wie die Autobahnen A92 und A99 oder die Bahnlinie von Unterschleißheim über Oberschleißheim nach Feldmoching und zur Fasanerie gut erkennen.

 

 

Bilder: F.Hytha, jkob

 

jkob